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02. Februar 2022

Führungskräfteentwicklung mit Hilfe von (virtuellen) Feedback-Workshops  

Wie aus einem wertvollen Werkzeug ein noch wertvollerer Prozess wird

Feedback lässt uns wachsen. Feedback von verschiedenen Stakeholdern ermöglicht darüber hinaus einen Perspektivwechsel – aus der Sicht meiner Kollegen, meines Vorgesetzten, meiner Kunden und meiner Mitarbeiter – auf eine Situation, einen Kontext und mein zieldienliches oder weniger zieldienliches Verhalten in diesem Zusammenhang. Dabei ist Feedback nicht immer ganz schmerzfrei, kann jedoch, wenn es richtig (im Sinne von klar und annehmbar) formuliert ist, extrem zum persönlichen Wachstum beitragen.

Eine Studie der medizinischen Fakultät der Universität von Calgary und der Klinik von Bahrain kommt zum Schluss: Multi Source Feedback „shows promising, feasible, reliable, and valid means of assessing surgeons across a broad range of competencies such as professionalism, leadership, interpersonal skills, collegiality, and communication skills“ (Khalid al Khalifa et al. 2013)

Das ist interessant und macht Sinn bis hierhin. Aber es ist sicher keine Neuigkeit für viele und wohl auch noch kein Grund eine Laudatio auf dieses Thema zu halten.

Feedback alleine bringt noch keine Veränderung im Verhalten, kein persönliches Wachstum in Gang

Innovative Anbieter ermöglichen heute eine digitale und damit schnelle und effiziente Umsetzung von 360°-Feedbacks für das ganze Unternehmen, sodass dieses Werkzeug heute in jedem Startup für das Performance Management und die Personalentwicklung genutzt werden kann.

Doch ein schriftliches Feedback – im Sinne der einseitigen Bereitstellung meiner Sicht auf die Dinge – bringt meiner Erfahrung nach noch keinen Mehrwert für den Feedbacknehmer genau so wenig wie für Beziehung zwischen Feedbackgeber und Feedbacknehmer.

Der Schlüssel für wirksames Feedback liegt darin, sich über dieses Feedback auszutauschen. 

Absicht und Wirkung liegen oftmals meilenweit auseinander. Vor allem dann, wenn nicht hinterfragt werden kann, wie eine Aussage genau gemeint ist. Der Dialog über Absicht und Wirkung ermöglichen es erst die Sichtweise des Gegenübers „wirklich“ zu verstehen. 

Gar nicht so leicht – vor allem schriftlich, oder? 

Richtig gut wird es deshalb erst dann, wenn der Feedbacknehmer mit seinem Feedback(-Bericht) und seinen Interpretationsversuchen, nicht alleine bleibt. Sondern in einem Workshop gemeinsam mit den Feedbackgebern darüber in den Austausch gehen kann, wie die Zusammenarbeit auf Basis des Feedbacks (noch) besser werden kann.

Das erfordert Mut und Offenheit – von beiden Seiten. Denn für Feedbackgeber ist es, meiner Erfahrung nach, genauso schwierig offen und ehrlich kritisches Feedback zu geben, wie für den jeweiligen Feedbacknehmer, es offen anzunehmen.

Die Moderation durch einen externen Coach hilft dabei das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren

Durch eine allparteiliche Moderation und den Blick auf

1.) das Positive, auf dem aufgebaut werden kann,

2.) das Gewünschte, das entwickelt werden soll und – und das ist ein wirklich wichtiger Teil, um die Eigenverantwortung aller Teammitglieder zu fördern:

3.) den Beitrag, den die Feedbackgeber leisten können, um das zu bekommen, was sie sich vom Feedbacknehmer wünschen;

kann auf Basis eines schriftlichen Feedbacks ein richtig guter, gemeinsamer Prozess auf Augenhöhe entstehen.

Führungskräfte bekommen konkrete Handlungsanweisungen dafür, wie sie ihre Mitarbeiter dabei unterstützen können, einen guten Job zu machen.

Mitarbeiter bekommen die Möglichkeit und die Verantwortung, etwas dazu beizutragen, damit sie bekommen, was sie brauchen.

Und in den meisten Fällen, bekommen beide Seiten mehr Verständnis für einander, wenn klar wird, warum etwas getan wird, wie es getan wird.

Das geht heute mit Hilfe von digitalen Tools (Zoom, MURAL & Co.) natürlich auch virtuell.

So kann sich tatsächlich etwas ändern und Feedback steht nicht nur im Raum oder auf dem Papier, sondern zeigt im besten Fall Wirkung und trägt zu einem motivierenden Führungsverhalten und einer wertschätzenden Zusammenarbeit bei.

Sie haben bereits 360°-Feedbacks in Ihrem Unternehmen etabliert und wollen dieses wertvolle Werkzeug noch besser nutzen?

Sie brauchen Unterstützung bei der Einführung von 360°-Feedbacks in Ihrem Unternehmen?

Dann freue ich mich über Ihre Mail an mail@evazizelmann.de.

Falls Sie weitere Informationen zum Thema Führungskräfteentwicklung und/oder effektive Zusammenarbeit in unserer modernen Arbeitswelt suchen, freue ich mich auf Ihre Mail an mail@evazizelmann.de

Dieser Artikel ist für das „Leadership Magazin“ der HAUFE Advisory entstanden und unter https://www.haufe-akademie.de/blog/themen/fuehrung-und-leadership/ erschienen.